Klassischer indischer Tanz Bharatanāṭyam
DIVALI - Das indische Lichterfest
10. November 2013, Schallaburg, zum Abschluss der Ausstellung „Das
Indien der Maharadschas“
13-13:15 TODAYA MANGALAM
Tanz zur Lobpreisung Vishnus, in seinen Inkarnationen als Rama,
Gemahl der Sita, und als Krishna,Herr der Kuhhirten und Dämonentöter
15-16:30 RAMAYANA
Mahaganapati - An GaneshaEppadi Manam - Viruttam und Padam in Tamil, Useni Raga,
MisracapuTala (7) Ni uraipai Hanumane - Kirtanam in Tamil, Raga Malika, Adi Tala
(8)Bhavayami Raghuraman
- Kirtanam in Sanskrit, Raga Malika, RupakaTala (6) Tillana - in Kannada Raga und RupakaTala (6) Mangalam - Glück für alle
Mitwirkende: RadhaAnjali, Asmita Banerjee,
Rani Candratara, Srinidhi E. Schober, Parvati B. Mayer, Eva-Shilpy,
PavitraThottakara, Vrindavani Devi Dasi, Martin David Preyer, Christy Meledeth.
Bharatanatyam, der klassische Tanz aus
Südindien, hat sich aus dem rituellen Tanz der Devadasis, der Tempeltänzerinnen
und den Regeln des klassischen indischen Theaters entwickelt. Siva-Nataraja, der
König der Tänzer, repräsentiert mit seinem Tanz Schöpfung, Erhaltung und
Zerstörung der Welt. Bharatanatyam als Abbild des kosmischen Tanzes drückt die
Sehnsucht des Menschen nach Vereinigung mit dem Absoluten aus.
RAMAYANA
Das Ramayana ist ein indisches Kunstepos und ein Meisterwerk
der Sanskritliteratur. Es wird dem Dichter Valmiki zugeschrieben. Der
literarische Stoff wurde von Geschichtenerzählern durch Jahrhunderte mündlich
überliefert. In der über 2000jährigen Tradierung hat das Ramayana sowohl Indien
als auch viele andere südostasiatische Kulturen geprägt, vor allem in der
Tanzkunst, im Theater und in der Malerei. Seine Entstehungszeit liegt ca.
zwischen dem 4.Jh. v. Chr. und dem 2.Jh. n. Chr. Seine heute bekannte Form (mit
sieben Büchern) dürfte das Ramayana im 2.Jh. n. Chr. erreicht haben. August
Wilhelm Schlegel übersetzte es 1843 ins Lateinische. 1860 übersetzte Ralph Thomas Hotchkin
Griffith das Ramayana ins Englische. 1897 gab es die erste deutsche Übersetzung
von Dr. J. Menrad. Das Ramayana erzählt
die Geschichte des Prinzen Rama, der vom Hof seines Vaters in die
Waldeinsamkeit verbannt wird. Seine Frau Sita wird von Ravana, einem
Dämonenfürsten, geraubt und auf der Insel Lanka gefangen gehalten. Rama besiegt
diesen mit Hilfe des Affenkönigs Sugriva und seines Ministers Hanuman. Rama
gilt als eine Inkarnation des Gottes Vishnu.
Das erste Buch bālakāṇḍa, beschreibt Ramas Kindheit und
Jugend, das Brechen des sagenumwobenen Bogens und die Hochzeit mit Sita. Das
zweite Buch ayodhyākāṇḍa, beschreibt Ayodhya, den Geburtsort
des Prinzen Rama in Nordindien, die Forderung der Königin Rama ins Exil zu
verbannen. Das dritte Buch āraṇyakakāṇḍa, das Waldbuch, beschreibt Ramas
und Sitas Leben im Wald in der Einsiedelei, wo Rama den himmlischen Bogen von
Agastya erhält. Die Dämonin
Shurpanaka verliebt sich in Rama, doch dieser demütigt und besiegt sie. Erzürnt
entführt Shurpanakas Bruder Ravana Sita, der große VogelJatayu versucht sie noch
zu retten und stirbt dabei. Das vierte Buch kiṣkindhākāṇḍa, Buch von Kishkindha, findet im
Reich des Affenprinzes Valin in Südindien statt, dort plant Rama Sitas
Befreiung. Das fünfte Buch sundarakāṇḍa, das schöne Buch, beschreibt
Hanumans Sprung nach Lanka auf der Suche nach Sita. Hanuman gelingt es, Sita zu
finden, und er übergibt ihr Ramas Ring, als Zeichen der bevorstehenden
Befreiung. Das sechste Buch yuhddhakāṇḍa, ist das Buch der Schlacht.
Affen bauen eine Brücke nach Lanka und es gelingt Sitas Befreiung. Ravana
stirbt und Rama wird zum König von Ayodhya gekrönt. Sita jedoch wird von Rama
verstoßen, weil er nicht an ihre Unschuld glaubt, obwohl sie die Feuerprobe
besteht. Das siebente Buch uttarakāṇḍa, das letzte Buch erzählt von der
Geburt der Zwillinge Kusha und Lava. Sita geht zurück in die Erde, König Rama
übergibt die Herrschaft an seine Söhne und geht in den Himmel.
DIVALI
Divali oder
Deepavali „Anordnung von Lichtern“, Tamil, தீபாவளி, dīpāvaḻī „Weg des Lichts“, das Lichterfest, ist ein
bedeutendes mehrtägiges hinduistisches Fest in Indien, Sri Lanka und Nepal sowie anderen vom Hinduismus geprägten Ländern.
Das Fest kann auf Grund seiner spirituellen sowie sozialen Bedeutung und seines
fröhlichen Charakters mit Weihnachten verglichen
werden. Wie so oft in Indien gibt es unterschiedliche Interpretationen über die
Herkunft dieses Brauches. Im indischen Epos Ramayana wird beschrieben, wie Gott
Rama mit seiner Frau Sita nach langjährigem Exil in seine Heimat zurückkehrt. Um
ihren Weg in der Dunkelheit zu erhellen, zündeten die Menschen Lampen und
Fackeln an. Das ist eine gängige Deutung von Divali im Norden Indiens – im
Süden dagegen feiern die Menschen den Sieg Krishnas über einen Dämon.
Das wesentliche
Element von Divali sind Lichter. Ursprünglich nur kleine Öl-Lampen – in
Reihen an Fenster oder Eingänge gestellt – heute sind zunehmend
elektrische Lichterketten, die Wohnhäuser, Geschäfte und Straßen im ganzen Land
erleuchten, zu sehen. Manchmal hängt man Lampen in Bäume und platziert Kerzen auf den Dächern.
Nach einer Deutung dieses Brauchs zeigen die Lichter den Pitris, den Geistern der Toten, den Weg in das Land der Seligkeit. An
das christliche Allerseelen erinnern auch die Bräuche z. B. in Bengalen (Ostindien), wo
man zu Divali die schwarze Göttin Kali verehrt, die den
Tod und die Überwindung des Todes symbolisiert. Auch sollen die Lichter der
Glücksgöttin Lakshmi den Weg in die Häuser der Menschen beleuchten.
Schon einige Tage
vor dem Fest werden überall auf den Straßen Knallfrösche und anderes
Feuerwerk entzündet, am Feiertag selbst kracht und knallt es überall, ähnlich
wie bei uns zu Silvester.
Das Feiern bedeutet
auch das Reinigen der Wohnung, rituelle Waschungen, das Anziehen neuer Kleider,
das Anzünden kleiner Öllampen und gegenseitiges Beschenken. Üppige Festtagsspeisen,
vornehmlich vegetarisch, sowie Süssigkeiten werden genossen und am Abend gibt
es Feuerwerke und Glückspiele zu Ehren der Glücksgöttin Lakshmi.
Radha Anjali, erhielt ihre
Tanzausbildung bei Kama Dev sowie bei Kalanidhi Narayanan und Adyar K. Lakshman
in Chennai/Indien. Als Tanzpartnerin von Kama Dev, als Solokünstlerin und mit
der von ihr gegründeten Natya Mandir Dance Company ist sie sowohl in Europa als
auch in Indien mit großem Erfolg aufgetreten.
Der Natya Mandir Verein wurde von Radha Anjali gegründet. Er bildet
ein Zentrum in Europa für die indische Tanzkunst Bharatanatyam und veranstaltet
Tanz-Performances, klassische indische Konzerte, Vorträge über indische Kunst,
sowie regelmäßigen Tanz-Unterricht.
Die Natya Mandir
Dance Company besteht aus SchülerInnen von RadhaAnjali, die das Arangetram,
das zweistündige Solo Tanzdebut absolviert haben und aus jungen
Nachwuchstalenten.
Choreografien von: Rukmini Devi (Kalakshetra),
Adyar K. Lakshman, Kalanidhi Narayanan, Geetha Gopinath | Regie und Einstudierung: Radha Anjali |
Musikaufnahmen: Digi Sound Studio Chennai, Adyar K. Gopinath, T.K. Padmanabhan,
Radha Badhri, A.S. Murali u.a. | Textbearbeitung: Asmita Banerjee | Sprecher:
Herbert Gnauer | Schnitt: Rani Candratara | Grafik: Eva Schwingenschlögl | Copyright: Natya Mandir
Verein, www.natyamandir.at |
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